
Keuchhusten (Pertussis) – klingt harmlos, kann aber besonders für Säuglinge und ältere Menschen gefährlich werden. Dieser Artikel informiert Sie umfassend über Symptome, Vorbeugung und Behandlung. Wir erklären, warum Kleinkinder und Senioren besonders gefährdet sind und geben praktische Tipps zum Schutz Ihrer Familie.
Keuchhusten: Eine hochansteckende Infektion
Keuchhusten wird durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht, das sich über Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen) verbreitet. Eine Ansteckung erfolgt durch Einatmen dieser Tröpfchen. Die Krankheit verläuft je nach Alter und Gesundheitszustand sehr unterschiedlich.
Keuchhusten-Symptome: Vielfältige Krankheitsbilder
Die Symptome variieren stark mit dem Alter. Bei Säuglingen zeigen sich oft eher Atemprobleme und Atemstillstände anstatt des typischen Hustens. Bei älteren Kindern und Erwachsenen tritt der klassische, anfallsartige Husten mit dem charakteristischen "Wiehern" (Keuchen) nach dem Hustenstoß auf. Weitere Symptome können sein: Schnupfen, Fieber und allgemeine Abgeschlagenheit. Ein Arztbesuch ist bei Verdacht auf Keuchhusten dringend angeraten.
Diagnose und Behandlung: Schnelle Intervention ist wichtig
Die Diagnose erfolgt durch ärztliche Untersuchung und gegebenenfalls weitere Tests. Eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika ist entscheidend, um den Krankheitsverlauf zu verkürzen und die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Zusätzlich können unterstützende Maßnahmen wie Inhalationen mit Kochsalzlösung die Atmung erleichtern.
Vorbeugung: Impfen – der effektivste Schutz
Die Impfung ist der beste Schutz gegen Keuchhusten. Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt ein spezifisches Impfprogramm für Säuglinge und Kleinkinder. Auch Erwachsene sollten, insbesondere bei Kontakt zu Säuglingen, regelmäßig Auffrischimpfungen erhalten, da der Impfschutz mit der Zeit nachlässt. Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt über Ihren individuellen Impfstatus.
Wer ist besonders gefährdet?
Säuglinge unter einem Jahr sind besonders gefährdet aufgrund ihres noch nicht vollständig entwickelten Immunsystems. Ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen der Atemwege haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe. Schwangere sollten sich impfen lassen, um den Schutz auf ihr Baby zu übertragen.
Was tun bei Verdacht auf Keuchhusten?
Handlungsempfehlungen:
| Altersgruppe/Personengruppe | Sofortmaßnahmen | Langfristige Maßnahmen |
|---|---|---|
| Säuglinge | Sofort zum Arzt! Impfung gemäß STIKO-Empfehlung. | Regelmäßige Kinderarzttermine zur Kontrolle des Impfstatus und der Gesundheit. |
| Kinder & Erwachsene | Arztbesuch. Bei bestätigtem Keuchhusten: Antibiotika. | Regelmäßige Auffrischimpfungen. Gute Hygiene (Hände waschen, Husten-Niesetikette). |
| Schwangere | Gespräch mit Frauenarzt über Impfung. | Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. |
| Kontaktpersonen | Eigene Hygiene beachten, Impfstatus überprüfen. | Impfen, falls notwendig. |
Atypische Keuchhustenverläufe bei Erwachsenen: Oft unerkannt
Keuchhusten betrifft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene – oft mit untypischen Symptomen. Ein typischer, starker Hustenanfall ist bei Erwachsenen selten. Die Erkrankung kann lange dauern und sehr anstrengend sein. Frühzeitige Diagnose ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden.
Erkennung atypischer Verläufe bei Erwachsenen
Bei Erwachsenen fehlen oft die typischen Symptome. Achten Sie auf:
- Anhaltender Husten (Wochen oder Monate)
- Verstärkter Husten nachts/morgens
- Husten mit Erbrechen
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Leichtes Fieber (nicht immer vorhanden)
Diagnose, Behandlung und Vorbeugung
Die Diagnose erfolgt meist durch einen Abstrich. Die Behandlung umfasst Antibiotika und Kontaktvermeidung zu Säuglingen. Die effektivste Vorbeugung ist die Impfung – vor allem für Erwachsene mit Kontakt zu Kleinkindern. Regelmäßige Überprüfung des Impfschutzes ist empfehlenswert.
Zusätzliche Information: Dieser Artikel dient der Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Bei Verdacht auf Keuchhusten suchen Sie bitte ärztlichen Rat auf. ¹